Hallo zusammen! Die Idee ein Waldsofa für den eigenen Garten zu bauen, kam mir beim Wandern. Ich komme aus der Rhön, dem schönsten deutschen Mittelgebirge ;) . Diese Waldsofas sind hier vor allem an Orten mit weiter Aussicht zum Entspannen aufgestellt worden. Warum also nicht eines für den eigenen Garten bauen?
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Furniture
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5x Leimholzplatte Akazie (LxBxT) 1200x600x18
31x Parallelogrammleisten 21x68mm sibirische Lärche
in 1500mm Länge
2x Buche- Vollholzstab D15mm L1000mm
16x 4x80er Spax
150x 4x60er Spax
1x Flasche Wasserfesten Holzleim
150x Kunststoff Abstandshalter 14x5,3x6mm
1x 1l Leinöl
1x Acryl- Buntlack weis
- Shaper Origin
- Shaper Tape
- Akkuschrauber mit diversen Bits
- Elektro- Schwingschleifer
- Kappsäge
- Staubsauger/ Industriesauger
- Holzbohrer d=4mm, Forstner Bohrer 15mm
- Holzraspel halbrund/flach
- Hammer+ Manpower!
- Schleifpapier 40er 80er 120er
- Farbpinsel
- Leimzwingen 6 Stk.
- Schraubzwingen 350mm 4 Stk.
- Man- oder Womanpower!
+ Schutzbrille, Handschuhe etc.
Wenn ihr Material und Werkzeuge soweit parat gelegt habt, kann es losgehen! Die Umsetzung des gesamten Projektes hatte einen Umfang von ca. 30h. Also etwas Zeit einplanen... Die Formgebung wird maßgeblich durch die Seitenteile bestimmt. Diese wurden am PC so gestaltet, dass sie problemlos auf einer Leimholzplatte Akazie (siehe Materialliste) Platz finden können. Zuerst wurde die Leimholzplatte mit ausreichend Shaper Tape im Abstand von ca. 100mm beklebt. Jetzt kommt auch schon die Shaper das erste Mal zum Einsatz, denn die Oberfläche muss eingescannt werden. Nachdem ein entsprechender Workspace erstellt wurde, muss die für den Ausschnitt vorbereitete SVG- Datei passen platziert werden. Dazu empfiehlt es sich ein Raster auf dem Workspace zu generieren. Den Ankerpunkt dann im Ursprung des Koordinatenrasters (also unten links, auf X0mm, Y0mm) setzen und nun den Ausschnitt dort platzieren. Weiter geht es mit dem Einspannen eines 6mm Holzfräsers (Einschneider mit im Lieferumfang der Shaper). Dann wie gewohnt einen Z-Touch um die Werkzeuglänge zu referenzieren. Los geht das Shapern! Eingestellt auf eine Drehzahl von 2500 1/min und einer schrittweisen Tiefenzustellung von 5mm müssen nun die beiden Teile aus dem Material gearbeitet werden. Diese Prozedur erfolgte in meinem Fall mit 18mm starken Akazienholz ganze vier Mal! Je Platte sind ca. 45min Bearbeitungszeit einzuplanen. Nachdem von jedem Teil jeweils 2 Exemplare vorhanden sind, können sie aufeinander geleimt werden, damit sie eine Endstärke von 36mm erreichen. Ich habe mir à la MacGyver mit ein paar Pflastersteinen zum beschweren und einer weiteren Holzplatte beholfen um einen möglichst gleichmäßigen Anpressdruck zu erzeugen. Das Ganze habe ich anschließend über Nacht abbinden lassen, sodass eine feste Verbindung entsteht. Ran an die Nachbearbeitung! Zuerst alles überschüssige Material, Leimreste etc. mit 40er Schleifpapier entfernen, danach mit 80er solange nacharbeiten, bis eine gleichmäßige glatte Werkstückkante entsteht. Die Oberfläche des vorgeölten Leimholzes war mir persönlich zu dunkel. Deshalb entschied ich mich die gesamte Oberfläche mit einem Elektro- Schwingschleifer abzuschleifen, damit das Leinöl später besser einziehen kann und der originale Farbton des Holzes besser zum Vorschein kommen kann. Aus Zwei mach Eins! Beide Teile müssen nun zu einem stabil verbunden werden. Schreiner kennen hier möglicherweise viele Verbindungstechniken. Eine sehr einfache, stabile und trotzdem schnelle Verbindung ist, mit Rundholzzapfen zu arbeiten. Für jedes Seitenelement habe ich jeweils drei mit einem Durchmesser von 15mm und einer Länge von 140mm angefertigt. Nun müssen am Stoß beider Teile völlig identische Bohrungen erstellt werden, die exakt senkrecht aufeinander stehen. Tun sie dies nicht, wird die Verbindung sehr schief und unschön aussehen- also hier wirklich sehr exakt arbeiten. Tipp: Mit Reißzwecken kann man einen Abdruck auf die gegenüberliegende Seite super übertragen.. oder man nutzt die Shaper ;) Nun können die Zapfen eingeleimt und mit einem Hammer vorsichtig in die Löcher eingesetzt werden. Beim Zusammestecken beider Teile ist eine zweite Person sehr hilfreich. Nach dem abbinden des Leims, sollten alle Übergänge nochmals gründlich abgeschliffen werden. Platte No. 5 Die verbleibende Holzplatte muss nun längs in vier gleich breite Bretter gesägt werden. Diese Bilden nach entsprechendem Schleifen die Querverbindungen und dienen der Stabilität. Befestigt werden sie an den bereits eingefrästen Löchern mit 4x80er Spax. Das Grundgerüst steht! Nun können die Parallelogrammleisten auf Länge geschnitten werden. Ich habe diese aus dem Fachmarkt in 3m Länge bezogen und anschließend halbiert. Danach die Kanten sorgfältig abgeschliffen und eine Leiste als Schablone mit passend diagonal zueinander stehenden Löchern ausmessen. Anschließend müssen alle Löcher an den 31 Leisten markiert werden. Lattung vornehmen. Die erste ist entscheidend für eine gleichmäßige Auflattung. Damit die Abstände der Zwischenräume gleichmäßig bleibt, habe ich zwei Abstandshalter in Form eines Winkels mit einer Stärke von 11mm hergestellt. Das ist wirklich sehr hilfreich und erspart eine MENGE Ärger ;). Zwischen die Latten und die Auflagefläche kommen kleine runde Kunststoff- Abstandshalter. Sie sorgen dafür, das später genug Luft unter die Latten kommt und Feuchtigkeit keine Chance hat. Jetzt wird´s glitschig Damit das Holz gegen eindringen von Feuchtigkeit und UV- Strahlung sowie sonstiger Witterungsbedingung (kosmische Strahlung, radioaktiver Fallout.. man kann ja nie wissen) geschützt ist, kann Leinöl weiterhelfen. Es ist absolut biologisch und vollkommen unbedenklich. Das Ganze kann mit einem Pinsel großzügig aufgetragen werden und anschließend einziehen. Leinöl versiegelt die Poren des Holzes und wirkt außerdem wasserabweisend. Gartenmöbel können damit jährlich nachbehandelt werden. Wer jetzt noch Bock hat kann... einen tollen Schriftzug anbringen, damit das Unikat perfekt ist ;) Ich entschied mich für den Schriftzug "Relax".. denn das ist schließlich genau die Aufgabe dieses Waldsofas. Ich habe es mal als File angehängt. Ihr könnt natürlich machen worauf ihr Lust habt. Ausgeschnitten habe ich es mit dem beiliegenden 3mm Einschneider und 2000 1/min aus Birke Multiplex 12mm und anschließend mit Acryl Buntlack weis angestrichen. Das war es soweit! Also ran ans Werk und anschließend das Relaxen nicht vergessen ;) Beste Grüße Sebastian
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